Kloß mit Soß auf dem Bahnhofsplatz

„Ein Sonntag ohne Klöße verliert etwas von seiner Größe“, sagte Sylk Schneider, Direktor des Thüringer Kloßmuseums, gestern auf dem Rathausplatz. Und groß war sie tatsächlich die Kloßparty, die der Tourismusverein organisiert hatte

Sonneberg – Schon früh am morgen waren die vielen, freiwilligen Helfern auf den Beinen, um das Event vorzubereiten. Auf dem Bahnhofsplatz stellten seit 8 Uhr die Männer vom Technischen Hilfswerk die Biertischgarnituren auf. In den einzelnen der beteiligten 12 Gaststätten hieß es dagegen Kloßteig herstellen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass die Küchen für solche Massen kaum ausgelegt sind. „Ich habe Teig für 350 Klöße gerade fertig“, ist Brigitte Milewski, Herrin über Töpfe und Pfannen im „Alten Fritz“, stolz. Sicher, so schränkt sie ein, ist es eine Menge Arbeit. „Aber das ist doch Werbung für unsere Stadt“, ist sie sich mit ihrem Mann Matthias einig.

Beim Rekordversuch mitzumachen, war für sie deshalb überhaupt keine Frage. Gegen 10.40 Uhr liegen auch die Frauen und Männer der Schulküche Wolkenrasen in den letzten Zügen. Kein Wunder, sind sie doch seit 4.30 Uhr auf den Beinen, um die insgesamt 574 Kilogramm Schweinefleisch zuzubereiten. „Eine irrsinnige Menge“, staunt Küchenchef Frank Räder. Aber jetzt ist es fast geschafft: Die Soße ist fertig, das Fleisch portioniert und kann alles in Thermobehälter verpackt werden.

Der Bahnhofsplatz hat sich in der Zwischenzeit gut gefüllt, und während die Essensbehälter geliefert werden, die besten Plätze und die Kloßmarken gesichert sind, erklären Steffen Rottenbach, Vorsitzender des Tourismusvereins, und sein Stellvertreter Janek Misch noch einmal kurz das Prozedere. Dann beginnt der Sturm auf die Hütten, in denen die Klöße in 24 Töpfe eingelegt werden. Geduldig wartet jeder, bis er sein Schüsselchen mit Kloß, Soß und Schweinebraten in den Händen hält und es sich schmecken lassen kann.

Aber waren auch genug Leute gekommen? Eifrig wurde gezählt und dann konnte Steffen Rottenbach stolz verkünden: „Wir haben 2783 Menschen an die Tafel gebracht.“ Ziel waren 2500. Der Eintrag ins Guiness-Buch dürfte damit in greifbare Nähe rücken.





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