Vielmehr wurden die Besucher mit einem Unwetter, die in Thüringen für erhebliche Schäden sorgten, begrüßt: So konnte Herr Metzger den Anwesend in seiner Eröffnungsrede berichten, dass in seinem Zuständigkeitsgebiet aktuell 14 Ortsverbände in die regionale Gefahrenabwehr eingebunden sind. Ein deutliches Zeichen für die Leistungsfähigkeit und das ehrenamtliche Engagement der Helferinnen und Helfer in den östlichen Bundesländern. Diese Thematik wurde immer wieder im Rahmen der gesamten Veranstaltung am 6. Juli 2012 in der Dienststelle des Landesbeauftragten in Altenburg aufgegriffen.
Begrüßung
Zahlreiche Gäste aus regionaler Politik, den Landtagen, dem Bundestag, den jeweiligen Staatsministerien Sachsens und Thüringens, der Wirtschaft, anderer Hilfsorganisation, der polizeilichen Gefahrenabwehr sowie Ehrengäste und Vertreter der tschechischen Feuerwehr HZS waren der Einladung gefolgt. Begleitet wurden sie von vielen Ortsbeauftragten aus Sachsen und Thüringen. Manfred Metzger freute sich, all diese Vertreter zum diesjährigen Sommertreff begrüßen zu dürfen. Ebenfalls stellte sich Dr. Adolf Schweer den Gästen vor. Als Vorsitzender der THW-Landesvereinigung sieht er sich als Vertreter der Basis. Seit vielen Jahren verbindet die enviaM und das Technische Hilfswerk eine enge Zusammenarbeit. Somit war es für ihn, als technischer Geschäftsführer der envia Netzservice GmbH, eine Selbstverständlichkeit dieses Amt anzunehmen. Seiner Einladung waren auch zahlreiche Vertreter von regionalen Energieversorgern gefolgt. Gemeinsam – d.h. die Führung des Landesverbandes Sachsen, Thüringen, der THW-Landesvereinigung und Förderern aus der Wirtschaft – will man in den nächsten Jahren eine engere Verzahnung des THW mit der ansässigen Wirtschaft erreichen. Diese Kooperation ist von zentraler Bedeutung für das weitere Bestehen des Katastrophenschutzes auf ehrenamtlicher Basis. Nur Führungskräfte in der Wirtschaft, die das THW und seine Verantwortung kennen, werden wohlwollend ihre Mitarbeiter für Weiterbildungsmaßnahmen und Einsätze freistellen. Er verwies auf die heutige Wetterlage und mahnte, welche Folgen uns erreichen würden, wenn eben keine 14 THW-Ortsverbände die Feuerwehren und Polizei bei deren Arbeit unterstützen würden. Aus diesem Grund sah er den Sommertreff 2012 auch als Zukunftsdialog. In bilateralen Gesprächen müsse man offen diskutieren, wie wir dieses Ziel gemeinsam erreichen wollen.
Grußworte
Bernhard Rieder, Thüringer Staatssekretär des Inneren, nutzte die Veranstaltung, um allen Beteiligten des THW für die gute Zusammenarbeit zu danken und sprach Anerkennung für die gezeigten Leistungen der letzten Jahre aus. Gern möchte das Land Thüringen, so Rieder, die konstruktive und zielführende Kooperation in den Folgejahren weiterführen. Auf zuverlässige Partner wie das THW sind die Länder im Katastrophenschutz angewiesen und nehmen das Angebot des Bundes gern an. Auch die hohe Polizeipräsenz unter den Gästen spreche für sich und symbolisiere die gute Zusammenarbeit zwischen der polizeilichen und nicht- polizeilichen Gefahrenabwehr in Sachsen und Thüringen.
Oberst Drahoslav Ryba, neuer Chef der tschechischen Feuerwehrkorps, lobte ebenfalls die sehr gute Zusammenarbeit mit den deutschen Bevölkerungsschützern des THW. Er dankte für die Einladung und überbrachte die besten Grüße im Namen aller Feuerwehrmänner und –frauen des HZS.
Von seinem Vorgänger General Stepan habe er bestes Feedback über die deutsch-tschechische Kooperation und die enge Verzahnung erhalten. Wichtiger Bestandteil waren dabei die zahlreichen Übungen, aber besonders der erste gemeinsame Einsatz 2010 in Tschechien. Auch in Zukunft müsse die Zusammenarbeit bei Übungen, aber auch realen Einsätzen weiter gelebt werden. Für diesen Kurs stände auch er. Immerhin machen Katastrophen keinen Halt vor Grenzen und so sei man auf zu verlässliche Partner in den Anrainerstaaten angewiesen. Besonders erfreulich ist hierbei, dass die bürokratischen Hürden durch entsprechende Verträge zwischen den beiden Ländern abgebaut werden konnten. Zu diesem Zweck ist aktuell auch ein Abkommen zwischen dem Freistaat Sachsen und der tschechischen Republik in Vorbereitung.
Ryba bedankte sich auch, dass es seit 2011 ermöglicht wird, dass tschechische Feuerwehrleute an der THW-Bundesschule im Bereich Abstützen und Aussteifen ausgebildet werden. Dieses deutsche Angebot wird hoch geschätzt und auch 2012 gern wieder angenommen. Auch in Zukunft soll die Kooperation weiter gelebt und intensiviert werden. Man zähle auf das THW als zuverlässigen Partner. Dabei werden beide Organisationen gefährliche Situationen zu meistern haben. Aus diesem Grund wünscht er den Helferinnen und Helfern des THW, dass diese aus jedem Einsatz unbeschadet zu Familie und Freunden zurückkehren können. Ebenfalls sprach er den THWler sowohl für berufliche als auch privat Angelegenheiten viel Erfolg aus.
Jürgen Weidemann, Vertreter des Bundesministeriums des Innern, freute sich über die Einladung des THW. Die heutige Veranstaltung sei immerhin keine Selbstverständlichkeit. Vor 20 Jahren gab es das THW in dieser Form in den östlichen Bundesländern noch nicht und konnte in diesem Tempo und mit diesem Erfolg nur durch das tatkräftige Engagement aller Beteiligten aufgebaut werden. Die hierfür aufgebrachten Leistungen lassen sich nur erahnen. Der Erfolg dieses Aufbaus lässt sich auch an den 14 Ortsverbänden erkennen, die heute im Einsatz waren. Für diese Leistungen überbrachte er auch den Dank des Bundesministers des Innern, Hans-Peter Friedrich. Mit seinen Einsätzen sei das THW immer im Blick der Öffentlichkeit und präsentiere dabei seine schlagkräftige Mannschaft. Dafür erhält es auch immer wieder die Anerkennung der Bevölkerung.
Die Verantwortung des THW bezieht sich jedoch nicht nur auf die Unterstützung des regionalen Katastrophenschutzes, sondern als Bundesanstalt bestünde auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Über sein bürgerschaftliches Engagement sei das THW eng in der Gesellschaft verankert und präge diese. Auch Arbeitgeber hätten bereits die Vorzüge der, im THW engagierten Männer und Frauen erkannt. Mit ihrer gezielten einsatztaktischen Ausbildung sind sie in der Lage auch im beruflichen Leben schwierige Situationen meistern zu können. Im Zuge des Gesellschaftswandels ist es von zentraler Bedeutung, dass das THW den Rückenhalt der Wirtschaft hat. Bundesinnenminister Friedrich hat dies heute, so Weidemann, auch im Gespräch mit dem Bundessprecher und seinen Stellvertretern verdeutlicht.
Danksagungen und Auszeichnungen
Einleitende Worte sprach hierzu der Vizepräsident des Technischen Hilfswerks, Gerd Friedsam. Auch er verdeutlichte nochmals die Bedeutung der engen Zusammenarbeit aller Hilfsorganisation und der Polizei. Deshalb freue er sich, dass in Sachsen und Thüringen diese Kooperation nicht nur innerhalb der Grenzen, sondern auch darüberhinaus, gelebt werde. Um den Bevölkerungsschutz in seiner heutigen Ausgestaltung zu erhalten, stehen wir, so Friedsam, gemeinsamen vor hohen Herausforderungen. Er dankte den Beteiligten aus dem Landesverband Sachsen, Thüringen auch gerade aus diesem Grund für die Organisation dieser hervorragenden Veranstaltung, die alle Verantwortungsträger zusammenhole und damit die Verständigung untereinander vereinfache. Die anwesenden Junghelfer der THW-Jugend des Ortsverbandes Altenburg zeigen ebenfalls, dass es einen guten Weg für die Zukunft gibt. Die THW-Jugend beherbergt keinesfalls eine Generation Ablehnung, sondern vielmehr eine Generation Engagement.
Anschließend dankte der ständige Vertreter des Landesbeauftragten, Dr. Marcus von Salisch, dem scheidenden stellvertretenden Landessprecher für Sachsen, Andreas Heinrich, für sein gezeigtes Engagement auf Regional- und Bundesebene. Heinrich übte sein Amt seit 2007 aus. Im Landesverband wird er vor allem für seine Fachexpertise im Bereich der Einsatzabrechnung, aber auch der Auslandseinsätze hoch geschätzt. Er hat schon an zahlreichen humanitären Einsätzen des THW im Ausland teilgenommen. So kehrte er erst vor wenigen Tagen aus Jordanien zurück. Für sein Engagement als stellvertretender Landessprecher für Sachsen, aber auch für seine gezeigten Leistungen neben diesem Amt, wurde Andreas Heinrich das Helferzeichen in Gold mit Kranz verliehen. Dr. von Salisch signalisiert dabei, dass man seitens des Landesverbandes auch weiterhin daran interessiert sei, die konstruktive Zusammenarbeit fortzuführen.
Doreen Etzold wurde im Namen von Manfred Metzger und Dr. Adolf Schweer durch Herrn Dr. von Salisch eine Urkunde für ihr langjähriges Engagement als Schriftführerin in der THW-Landesvereinigung überreicht. Verbunden war dies mit der Anerkennung ihrer geleisteten Arbeit in dieser Vereinigung. Sowohl als Zugführerin in ihrem Heimatortverband als auch in der Landesvereinigung zeigte sie hohe Einsatzbereitschaft und bewältigte schwierige Situationen mit Bravour. Ihr Wirken war generell von einem hohen Verantwortungsbewusstsein geprägt. Aus privaten Gründen musste sie nun leider aus der THW- Landesvereinigung ausscheiden. Ihrem Ortsverband in Borna wird sie jedoch weiterhin zur Verfügung stehen.
Weiterhin freute sich Dr. Marcus von Salisch, einen regionalen Freund und Förderer des THW ehren zu dürfen. Seit der Geburtsstunde des Ortsverbandes Aue- Schwarzenberg engagiert sich Hans Beck für diesen. Auf der Ebene von Politik und Feuerwehr setzte er sich für die erfolgreiche Integration des THW in die örtliche Gefahrenabwehr ein. 2010 war er sogar maßgeblich daran beteiligt, dass der damalige Bundesminister des Inneren, Thomas de Maiziere, nach Bad Schlema kam und sich über das örtliche THW und das Auslandsmodul High Capacity Pumping (HCP) informierte. Für dieses langjährige und intensive Engagement sprach Dr. von Salisch im Namen des gesamten Landesverbandes Sachsen, Thüringen Dank und Anerkennung aus und überreichte die landesverbandseigene Ehrenplakette.
Abschließend stellte Dr. von Salisch den Gästen die neue Landrätin für den Landkreis Altenburger Land vor. Am Vormittag wurde Michaele Sojka noch offiziell in ihr neues Amt eingeführt und nahm damit einen ihrer ersten Amtstermine beim THW-Landesverband Sachsen, Thüringen wahr. Sie signalisierte, dass sie eng mit dem THW kooperieren möchte und unterstützen wird, wo es ihr nur möglich ist. Um das zu erreichen sei sie ein Mensch des kurzen Dienstweges.
Bilaterale Gespräche
Umrahmt wurde das gesamte Programm durch Livemusik, ein umfangreiches Catering und Getränkeausschank durch den Ortsverband Eilenburg. Diese Atmosphäre förderte die bilateralen Gespräche zwischen den Gästen. Zahlreiche Informationen und Erfahrungen wurden ausgetauscht, aber auch neue Kontakte geknüpft. So wurde z.B. immer wieder die Private Public Partnership zwischen dem THW und den Energieversorgern thematisiert. Hier bestehen zahlreiche Synergien, die durch entsprechende Kooperationen genutzt werden können und sich vorteilig für beide Seiten auswirken.
Darüberhinaus konnte man sich über die hervorragende Ausbildung der THWler bei den Junghelfern des Ortsverbandes Altenburg informieren. Diese bauten mit Hilfe von Holz und dem Einsatz-Gerüstsystem einen Steg. Selbst anpacken stand ebenfalls auf der THW-Spielstraße, die der Ortsverband Apolda organisiert hatte, für die Gäste auf der Tagesordnung. Auch wenn es nicht immer typische THW-Aufgaben waren, die einen erwarteten, so war zumindest Geschicklichkeit gefragt. THW- Labyrinth, Kegeln, Knotenstand u.v.m. musste gemeistert werden und lockerte die Stimmung.
Text: Team Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbandes Sachsen, Thüringen